Hautschutzplan
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Bei der Arbeit der Feuerwehr wird nicht nur der Kreislauf beansprucht. Auch die Haut wird durch Verschmutzung bzw. die anschließende Reinigung sowie Temperaturbeaufschlagung belastet. So lassen sich viele Berufskrankheiten auf Erkrankungen der Haut bzw. bei Arbeitsunfällen durch eine Verletzung der Haut zurückführen. Das die Haut das größte Organ des Menschen ist, unterstreicht ihre Bedeutung nur noch mehr. Sie bedeckt eine Fläche von anderthalb bis zwei Quadratmetern und macht etwa ein Sechstel des Körpergewichts aus. kaum ein anderes Organ verfügt über so viele unterschiedliche Funktionen wie die Haut. Die Gefäße und Drüsen regulieren den Wärmehaushalt des Körpers, über ihre Nerven werden Informationen über Druck, Wärme, Kälte und Schmerz aufgenommen. Vor allem aber schützt die intakte Haut vor negativen Umgebungseinflüssen wie z.B. einer unphysiologischen Hautbesiedlung. Dabei ist sie selber nur wenige Millimeter stark und reagiert oft sensibel. Schädlich ist vor allem der häufige Kontakt mit Wasser und chemischen Gefahrstoffen. Daher muss auch bei der Arbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst sorgsam auf den Schutz der Haut geachtet werden.
Der Dienstherr ist verpflichtet einen Hautschutzplan zu erstellen. Er beschreibt und definiert die Gefahren für die Haut bei der Arbeit. Um diese Gefahren zu Minimieren werden die anzuwendenden Hautschutz-, Hautreinigungs- und Hautpflegemittel benannt. Ausserdem ist der Inhalt des Hautschutzplans ein Bestandteil von Unterweisungen.
Gefährdungsfaktoren für die Haut sind bei
Arbeiten von Feuerwehr und Rettungsdienst:
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Prinzipiell kann man festhalten, dass die Haut und vor allem die Hände besonders leiden, wenn mehrere Stunden pro Tag flüssigkeitsdichte Handschuhe getragen werden müssen und Kontakt zu hautschädigenden Substanzen wie Wasch-, Reinigungs- und Flächendesinfektionsmitteln besteht. Die Feuerwehr Recklinghausen hat daher zum Schutz der Einsatzkräfte im Rettungsdienst, seit dem Jahr 2007 keine Latexhandschuhe mehr im Einsatz. Diese wurden durch ungepuderte Nitril-Handschuhe ersetzt, welche eine höhere Feuchtigkeitsdichte als Latex aufweisen und zudem hypoallergen sind. Hierdurch werden sowohl Kontaktallergien bei den Einsatzkräften vermieden als auch Hautkontakte mit pathogenen Keimen minmiert.
Der Hautschutzplan wird unter anderem von der TRGS-401 (Technischen Regel für Gefahrstoffe) gefordert. Die öffentlichen Unfallversicherer und Berufsgenossenschaften, haben auf Grund der Wichtigkeit des Hautschutzes in den Jahren 2007 und 2008 eine Kampagne geführt.
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Registrierten Mitgliedern der Feuerwehr Recklinghausen steht der Hautschutzplan als pdf zur Verfügung und hängt in den Einrichtungen der Feuerwehr Recklinghausen aus.
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